REK Innerbach

Vandans, quo vadis?

Zum Projektverlauf

Am 07. Mai 2015 einigte sich die Vandanser Gemeindevertretung mit 21 : 3 Stimmen für die Ausarbeitung des Räumlichen Entwicklungskonzepts Innerbach. Am 21. September 2017 wurde dieses durch DI Georg Rauch der Gemeindevertretung Vandans präsentiert. Mit 19 : 5 Stimmen wurde ebendieser Entwurf am 17. Oktober 2017 beschlossen. Scheinbar sah die Gemeinde Vandans in den dazwischenliegenden 2 Jahren keine Notwendigkeit die von den Plänen betroffene Bevölkerung zu informieren bzw. involvieren. Der Prozess wurde hinter verschlossenen Türen gestartet. Die Miteinbeziehung der Bevölkerung – ein wesentliches Element eines REKs – wurde als scheinbar nicht wichtig erachtet.

 

Der Entwurf wurde in Folge vom 18. Oktober bis 17. November ausgehängt. 

 

Am 05. und 05. Oktober 2017 wurde der Bevölkerung die Möglichkeit geboten, persönliche Auskünfte einzuholen. Hierbei konnten wir feststellen, dass sehr unterschiedliche Angaben zu Bettenanzahlen und geplanten Hotels gemacht wurden (zwischen 200 und 400 Betten, 1 Hotel vs. 3 Hotels). Informationsmaterial, wie Broschüren, etc., wurde den Interessierten nicht übergeben. 

 

In weitere Folge wurden – obwohl das REK als solches stets als „möglicher Entwurf“ verkauft wird – Ablöseverhandlungen mit Anrainern geführt und das Projekt „Rellsbach Unterlauf“ auf Schiene gebracht (Verlegung der Straße und des Rells- und Aualatschbachs: einerseits diene dieses Projekt zum Schutz des Wohn- und Siedlungsraums, andererseits ermögliche dieses eine touristische Verbauung; ein 8-Millionen-Euro-Projekt!). Vordergründig wird hier wohl an zukünftige touristische Nutzung gedacht denn dort befindet sich weder Wohn- noch Siedlungsraum.

Tag für Tag erfahren wir über unterschiedlichste Projekte im Montafon, hier ein Scheibchen dort ein Scheibchen. Über „das große Ganze“ werden wir im Dunkeln gelassen oder auf gut Deutsch: langsam aber sicher haben wir das Gefühl, dass wir für dumm verkauft werden! So kann es auf Dauer nicht weitergehen. Vandans ist ein lebenswerter Ort, das Montafon eine wunderschöne Talschaft. Doch wohin wird sich diese entwickeln, wenn ständig nur an „mehr“ gedacht und ein Großprojekt nach dem anderen umgesetzt wird – OHNE dabei die Bevölkerung zu involvieren, ohne offen über die Dimension und damit verbundenen Konsequenzen zu sprechen!

Wir kritisieren

  • Ein REK wird normalerweise für einen ganzen Ort entwickelt. Die hier praktizierte Methode, ein REK für einen kleinen Ortsteil zu entwickeln, legt die Vermutung nahe, dass das REK einen bereits gestarteten Prozess – nämlich die touristische Verwertung des Ortsteils – legitimieren soll.
  • Bevor das REK noch beschlossene Sache ist, werden mit Anrainern Ablöseverhandlungen geführt. 
  • Bereits jetzt sorgt der Coaster für Lärm. Wie wird sich die Lärmbelästigung mit bis zu 1.000 Gästen mehr entwickeln?
  • Steht beim „Projekt Rellsbach Unterlauf“ tatsächlich der Sicherheitsaspekt im Fokus oder doch die touristische Verwertung des Ortsteils (ein 8 Millionen Euro Projekt, welches mit Geld des Landes Vorarlbergs umgesetzt werden soll)?
  • Markus Burtscher (VIW) tätigte die Aussage, „man brauche mehr Fahrten am Golm“. Die Vermutung liegt nahe, dass die Schiliftbetreiber im Montafon ihre Anlagen zu groß dimensioniert haben. Ansonsten müsste nicht stets von einem „zu wenig“ gesprochen werden. 
  • Wir vermuten weiters, dass die Verantwortlichen im Tal (Bürgermeister, Stand Montafon, Montafon Tourismus  und Liftbetreiber) bereits die Fäden für ein viel größeres touristisches Projekt im Hintergrund ziehen: verkauft werden die touristischen Projekte häppchenweise: hier ein Speichersee, dort ein Hotel, einige Wochen später ein weiteres Hotel in einer anderen Ortschaft, ein Campingplatz, etc. Manuel Bitschnau spricht zudem von 6.000 fehlenden Betten im Tal. Über das Gesamtkonzept wird Stillschweigen bewahrt. Zur Verdeutlichung: 6.000 zusätzliche Betten entsprechen ca. 40 (!) Hotels in der Größe des Löwen, Schruns.
  • Ein Verkehrskonzept wurde noch mit keinem Wort erwähnt. Die L 188 zählt bereits jetzt zu den meistbefahrenen Straßen im Ländle (14.000 Fahrzeuge täglich!). . Scheinbar werden wir hier vor vollendete Tatsachen gestellt.
  • Über die anfallenden Infrastrukturkosten werden wir ebenfalls im Dunkeln gelassen. Immer wieder ist zu hören, dass die Gemeinde Vandans vor einer „angespannten finanziellen Situation steht“. Doch scheinbar werden Großprojekte wie dieses aus der Portokasse bezahlt?
  • Profit vor Lebensqualität: Haben sich die Verantwortlichen überlegt, dass ein Mehr an Tourismus (in diesem Ausmaß) zu einer massiven Beeinträchtigung unserer aller Lebensqualität führt (wird bspw. unser Quellwasser ausreichen, wie handhaben wir den Verkehr, etc.)?
  • Gäste besuchen das Montafon, um die alpine und bäuerliche Landschaft zu genießen. Doch Stück für Stück wird diese Landschaft zubetoniert und mit „Hotelbunkern“ übersät. Wird dies unter qualitativem nachhaltigem Tourismus verstanden? Soll Vandans, soll das Montafon auch noch für die Einheimischen ein lebenswerter Ort bleiben? Wann ist genug genug?
  • Die Argumentation, der Tourismus schaffe Arbeitsplätze, ist nur bedingt richtig. Von Jahr zu Jahr wird von einem Fachkräftemangel im Tourismus gesprochen. Einheimische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind stark rückläufig. Doch auch das Personal aus dem Ausland „strömt“ nicht mehr begeistert ins Montafon. 

 

Unsere Forderungen

  • NEUSTART des Prozesses!
  • Die Anrainer müssen in den Prozess involviert werden. 
  • Die Dimension des Projekts muss überdacht werden. In der angedachten Form wird Quantität und nicht Qualität gefördert.
  • Präsentation eines Verkehrskonzepts.
  • Offenlegung des GESAMTKOSTEN: Wer trägt die Infrastrukturkosten?
  • Generelle Entwicklung eines nachhaltigen (!) Tourismuskonzepts.

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Räumliches Entwicklungskonzept Innerbach
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